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Edudemia – ein Kompetenzmodell zur Valorisierung der Hochschullehre

Nicht nur seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie ist Digitalisierung in aller Munde. Seit einem Jahr berichtet die Tagespresse allerdings vermehrt über Digitalisierung im Bildungssystem und deren Folgen.

Wie so oft, wenn Umwälzungen den Bildungsbereich tangieren, wird der Bedarf nach Weiterbildung und Kompetenzentwicklung der Lehrenden ebenfalls aufgerufen. Davon bleiben die Hochschulen nicht ausgeschlossen.

Swissuniversities hat das P-8-Projekt Digital Skills zur Digitalisierung der Hochschulen lanciert, an dem die FernUni Schweiz teilnimmt. In diesem Zusammenhang ist edudemia als Kompetenzmodell zur Valorisierung der Hochschullehre entstanden.

edudemia valorisiert die Hochschullehre

Das Modell professioneller Kompetenz der Hochschullehre edudemia geht von der Annahme aus, dass Kompetenzen mehrdimensional und dynamisch sind, dass sie nicht selbst messbar sind, sondern in Artefakten der Lehrpraxis und deren Einsatz und Wirkung in verschiedenen Kontexten sichtbar werden.

Somit sind Kompetenzen hier keine mittels Tests messbaren psychologischen Eigenschaften eines Individuums, die man in Kategorien wie Personal-, Fach- und Sozialkompetenz oder anderen Sets von Kategorien aufteilen kann.

Kompetenzen werden hier in Kontexten sozialer Interaktionen eingesetzt und hinterlassen Spuren im Lehr-Lern-Alltag: Von den Dozierenden produzierte Lehr-Lern-Materialien und deren Nutzung und Wirkung, Szenarien der Kursgestaltung, Entwicklungs- und Innovationsprodukte, etc.

edudemia umfasst demnach fünf Kompetenzbereiche, die sowohl digitale als auch nicht-digitale Kompetenzen der Hochschullehre einschliessen. Die digitalen Kompetenzen werden in edudemia bewusst weder ausgesondert noch ins Zentrum gestellt, weil sie ein Mittel zum Zweck – die Hochschullehre – und nicht Selbstzweck sind. Das heisst, dass die digitalen Kompetenzen dann von Interesse sind, wenn sie pädagogisch relevant und bedeutungsvoll, also pädagogisch-digital sind und für qualitativ hochstehende Lehre nutzbar gemacht werden können.

edudemia unterscheidet die folgenden fünf Kompetenzbereiche:

Die 5 Kompetenzbereiche von Edudemia

Alle fünf Bereiche beziehen sich auf Tätigkeitsfelder und Aufgaben einer an einer Hochschule tätigen Lehrperson, berücksichtigen aber auch deren inner- und ausseruniversitäre Erfahrung und die Doppelrolle Forschende-Lehrende.

Somit fokussiert edudemia nicht primär mögliche Defizite, sondern das vorhandene, für Lehr-Lernprozesse relevante Potential, unabhängig davon, ob es sich um digitale oder nicht-digitale Kompetenzen handelt

Teachers digital skills

 

Der Einschluss des Digitalen innerhalb der fünf Kompetenzbereiche betont die Tatsache, dass hier das Digitale als Mittel zum Zweck dient und nicht per se, sondern im Dienst professioneller Handlungen steht. Diese Professionalität soll zugunsten der Lehre und des Lernens genutzt werden und damit der Valorisierung der Hochschullehre dienen. Für die Nutzung von edudemia wird zurzeit eine Web-Applikation entwickelt, die eine dynamische Suche aus verschiedenen Nutzerperspektiven ermöglichen soll. So kann edudemia der Generierung neuer Fragen für die Evaluation der Lehre durch die Studierenden, der Entwicklung von hochschuldidaktischen Kursen und institutionellen Attesten und der Selbstpositionierung der Hochschullehrenden dienen.

Lehr Kompetenzen

Perspektiven

edudemia steht kurz vor der empirischen Validierung. Dabei soll eine möglichst hohe Zahl von Dozierenden unterschiedlicher Disziplinen an Schweizer Hochschulen die Relevanz der fünf Kompetenzbereiche und der 37 Kompetenzen für ihre heutige und zukünftige Hochschullehrpraxis bewerten sowie die Kompetenzen den Bereichen zuordnen.

Damit soll das Modell möglichst aus der Praxis heraus legitimiert und breit abgestützt werden.

Weitere Informationen zur Validierung von edudemia finden Sie hier.

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Kategorien : Technologie und E-Learning