FernUni Blog

Zehn Vergleiche zwischen Studium und Fernstudium

Geschrieben von Mirjam Mettler, Absolventin in Psychologie | 01.07.20 09:45

Im Gegensatz zu einem regulären Studium gibt es einiges, das bei einem Fernstudium anders läuft. Und manches wiederrum ist genau gleich.

Ich bin eine Alumni von der FernUni Schweiz und konnte während einer Reise mit meinem Mann und unseren zwei kleinen Kindern durch Südamerika an meiner Bachelor-Arbeit in Psychologie arbeiten.

Für die meisten, denen ich unterwegs auf Weltreise begegnete, war es schwer nachzuvollziehen, dass ich nicht in klassischer Ferienstimmung, sondern aktive Studentin war.

Während ich an meiner Bachelorarbeit schreibte, spielten meine Kinder mit dem Papa im Pool. Bei rund 30 Grad in der Karibik.

Als ich vor einiger Zeit Studentin an einer „normalen“ Uni war, wartete auf mich nach getaner Arbeit häufig die nächste Vorlesung. Insbesondere, weil ich die Arbeiten immer kurz vor knapp erledigte.

Im Gegensatz zu einem regulären Studium gibt es einiges, das bei einem Fernstudium anders läuft. Und manches wiederrum ist genau gleich.

Hier sind zehn Vergleiche zwischen Studium und Fernstudium.

 

1. Die Literatur

In meinem ersten Studium stapelten sich die Bücher auf meinen Regalen. Genauso wie bei meinem jetzigen Fernstudium. Die Kopien aus diverser Literatur druckte uns „normalen Studenten“ damals der Professor aus oder wir übernahmen dieser Arbeit selbst. Im Unterschied dazu dankt es die Natur meinem Fernstudium, dass ich mir angewöhnte, Literatur direkt vom Bildschirm zu lesen.

 

2. Die anderen Studenten

Aktuell befinde ich mich in einer Arbeitsgruppe mit Mitstudenten, denen ich auf der Strasse begegnen würde, ohne sie zu erkennen. Anders gesagt: Wir haben uns noch nie gesehen. Bei einem regulären Studium triffst du deine Mitstudenten tagtäglich. Beim Fernstudium maximal sechs Mal pro Semester.

 

3. Der Look

Die Tatsache, dass du deine Mitstudenten seltener siehst, schlägt sich im Look nieder. Aus ungeklärten Gründe entwickeln normale Studenten des gleichen Studiengangs häufig den gleichen Look. Juristen tragen Hemden mit Kragen, Wirtschaftsstudenten gelen sich die Haare und Geisteswissenschaftler wählen naturbelassene Outfits. Studenten einer Fernuni sind weniger leicht an ihrer äusseren Erscheinung zu erkennen.

 

4. Das Privatleben

Das Privatleben baut sich bei „normalen“ Studenten meistens um das Studium auf. In der Freizeit treffen sie sich mit Mitstudenten. Und wenn sie keine Vorlesung oder Freizeit haben, arbeiten sie, um sich ihr Studium zu finanzieren. Studenten einer Fernuni haben meist ein ähnliches Privatleben, wie Menschen mit Familie oder Job. Und sie versuchen das Studium in dieses Privatleben zu integrieren.

 

5. Die Vorlesungen 

Als Studentin einer Fernuni erwarte ich die nächsten Vorlesungen mit Vorfreude und Ungeduld. Endlich kann ich meine Professoren mit Fragen löchern und meine Mitstudenten kennenlernen. Die Tatsache, dass die Vorlesungen einmal alle drei Wochen stattfindet, verleiht ihnen einen speziellen Reiz. Vorlesungen bei einem „normalen“ Studium gehören hingegen zum Alltagstrott.

 

6. Die Prüfungen 

Mit den Prüfungen ist es beim Vergleich zwischen normalem Studium und Fernstudium, wie mit der Literatur: Es ist ähnlich. Der Prüfungsstress ist derselbe, der Lernaufwand und die Prüfungssituation an sich. Alle essen Bananen, Traubenzucker und leihen sich gegenseitig Stifte aus.

 

7. Die Professoren 

Viele der Professoren, die an einer Fernuni arbeiten, arbeiten auch an einer normalen Uni. Ob aktuell oder in der Vergangenheit. Daher ist der Unterschied nicht gewaltig. Abgesehen von der Tatsache, dass du die Professoren nicht jeden Tag siehst.

 

8. Die Wochenenden

Die Wochenenden dienen normalen Studenten in der Regel zum Nachholen von Schlaf oder zum Dampf ablassen. Bei einem Fernstudium dienen die Wochenenden meistens dem Studium. Insbesondere deshalb, weil die Woche dem Privatleben, dem Job oder der Familie gewidmet ist. Die Vorlesungen der Fernuni finden an einem Samstag statt. Häufig im Gebäude einer „normalen“ Uni. Weshalb sich normale Studenten und Fernstudenten nur selten begegnen.

 

9. Die Kreditpunkte

Bei meinem ersten Studium drehten sich die meisten Gedanken um Kreditpunkte. Wie sammle ich diese am schnellsten und am einfachsten? Und wie hole ich verpasste Kreditpunkte von letzten Semestern auf? Das Thema Kreditpunkte ist beim Fernstudium praktisch nicht vorhanden. Am Ende jedes Semesters erhältst du dieselbe Anzahl Kreditpunkte. Und das knapp fünf Jahre lang, bis das Studium vorbei ist.

 

10. Die Motivation

Wie sich die Motivation beim Fernstudium entwickelt, ist eine MIschung aus all den genannten Punkten. Ich freue mich mehr auf meine Vorlesungen, meine Professoren und Mitstudenten. Und ich besuche die Vorlesungen nicht aufgrund der Kreditpunkte, die sie mir versprechen. Ich leide nie unter dem Motivationskiller, dass das Wochenende vorbei ist. Insbesondere, weil ich keines habe (als Mutter sowieso nicht). Was Prüfungen und Literatur betrifft, ist die Motivation ähnlich. Egal ob normales Studium oder Fernstudium.

 

Und wie gesagt: Die Tatsache, dass ich nach getaner Arbeit mitten im Februar bei 30 Grad in den Pool springe, ist beim Fernstudium hinsichtlich der Motivation ein riesiger Vorteil.