FernUni Blog

Was es bedeutet, angekommen zu sein

Geschrieben von Cendrine Brand | 28.10.21 09:27

Mit zunehmender Reife entwickelt man einen immer stärker werdenden Wunsch, endlich «angekommen» zu sein.

Doch wo soll dieses Erreichte sein, was ist damit gemeint – ein Ort, ein Zustand, ein Status?

Was oder wen – abgesehen von sich selbst – braucht man, um wirklich vollends zufrieden und ausgefüllt sein zu können?

Anja Zenhäusern, Mutter von zwei Töchtern, dipl. Pflegefachfrau FH und Psychologiestudentin an der FernUni Schweiz, hat das Gefühl «angekommen zu sein», erst nach vielen beruflichen und privaten Erfahrungen, gefunden.

Sie zeigt uns anhand ihrer Lebensgeschichte, wie sich ein Gefühl der Unterforderung im Beruf - dementsprechend eine allgemeine Unzufrie-denheit - in einen Zustand des «zur Ruhe Kommens» entwickelte.


Als ich mich für das Studium eingeschrieben habe, bin ich endlich zur Ruhe gekommen und nun habe ich das Gefühl, dass ich angekommen bin.

Nach der Fachmittelschule absolvierte sie den Bachelor in Pflege an der Fachhochschule in Visp.

Während ihrer Ausbildung absolvierte sie ein Praktikum in einer psychiatrischen Klinik.

Menschen helfen zu können, denen es akut schlecht geht, sie zu analysieren oder deren Verhalten zu beobachten, bereitete ihr schon damals grosse Freude.


Ich war schon immer an Mensch und Psyche interessiert

Sie schloss ihren Bachelor-Studiengang ab und schwor sich, zu diesem Zeitpunkt nie wieder zu studieren. Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie 5 Jahre auf der Frauen- und Kinderabtei-lung im Krankenhaus in Visp.

 


Sich lebendig fühlen – ist es nicht das was wir alle wollen?

Als Anjas erste Tochter zur Welt kam, wechselte sie auf die psychiatrische Abteilung und arbeite ausschliesslich in Nachtschichten, da eine tiefprozentige Anstellung in der Frauen- und Kinderabteilung mit eigenem Kind leider nicht möglich war.

Doch nach ca. 10 Jahren machte sich bei ihr ein Gefühl der Unzufriedenheit breit.

Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter begann Anja sich zu hinterfragen, ob sie nicht doch noch eine neue Herausforderung annehmen möchte, da sie sich als Hausfrau und Nachtschichtarbeiterin intellektuell nicht mehr gefordert fühlte.

Steckt nicht hinter all dem wonach man strebt: Geld, ein besserer Job, eine tolle Familie, Gesundheit, viele Freunde etc. der Wunsch, sich lebendig, ausgefüllt, zufrieden und aktiv zu fühlen und das Leben voll auszuschöpfen?

Der Wunsch und das Gefühl nicht nur am Rande des Tellers mit einer Gabel wählerisch zu picken, sondern das Leben «voll zu löffeln»?

Jede Frau die Mutter wird, muss sich entscheiden, ob sie berufstätig bleiben oder sich für eine kürzere, respektive längere Zeit aus dem Berufsleben zurückziehen möchte.

Das war aber für Anja nie Thema. Für sie war klar, es gibt neben ihrer Familie auch ein Individuum namens Anja Zenhäusern – und die möchte ebenfalls beruflich gefordert werden.

Ich habe das Gefühl, dass Frauen in unserer Gesellschaft noch immer sehr stark kategori-siert werden - entweder Hausfrau und Mutter oder Berufsfrau.

Aber warum? Warum wird diese Thematik in unseren Köpfen immer noch so klischeehaft behandelt?

Sollte ich als Frau nicht in der Lage sein, entscheiden zu können – wo meine persönliche Grenze der Überforderung liegt.

Sollte man es mir nicht als Individuum (nicht als Frau) freistellen, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen kennen zu lernen?

Wenn einen das Gefühl der Unterforderung einholt und man zu sich selbst nicht sagen kann – dass man im Leben angekommen ist… was spricht dagegen herauszufinden – was man braucht, um vollends zufrieden und ausgefüllt sein zu können.


Mein grösster Erfolg ist alles was ich bis jetzt erreicht habe, vor allem familiär. Ich bin sehr erfüllt durch meine Kinder und meine Familie. Dass ich nun neben meiner Arbeit als Pflegefachfrau auch noch an der FernUni Schweiz studieren kann, macht mich sehr stolz und eröffnet mir beruflich neue Perspektiven.

 

Woran erkennst du, dass ein Fernstudium genau das Richtige für dich ist?

 

Anja haperte mit dem Entscheid, sich bei der FernUni Schweiz anzumelden.

Sie füllte zwar alle Anmeldeformulare aus, aber hielt die finale Anmeldung über ein ganzes Semester zurück.

Sie wollte sichergehen, dass sie diese Entscheidung nicht bereuen wird.

Aber die Tatsache ihr Wissen erweitern zu können, aus ihrer Komfortzone herauszutreten, um persönlich zu wachsen, das war Anjas Motivation.

Sie war überzeugt, dass begleitend zu ihrem Beruf und ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter, der Bachelor in Psychologie an der FernUni Schweiz der richtige Weg sein wird.


Aufgrund meiner Arbeit und meinem Familienleben war ich auf der Suche nach einem Fernstudium.

 

Heute ist sie im 2. Semester des Psychologiestudiums und fühlt sich zum ersten Mal, als wäre sie angekommen.

Beim Fernstudium bestimmt man selbst, wann, wo und wie oft man sich den Lernstoff aneig-net. Man kann das Studium seiner persönlichen Lebenssituation anpassen, und hat so eine ideale Lösung, damit man seinen universitären Abschluss machen kann – neben Job und eben auch neben der Familie.

 

 


Wenn meine Töchter am Mittag und Abend schlafen, nutze ich diese Zeit, um zu lernen.

Doch es braucht mehr. Für Anja wäre ihr Bestreben, ein universitäres Fernstudium zu absolvieren, kaum realisierbar gewesen, wenn sie nicht die Unterstützung ihres engsten Umfelds und ihrem Arbeitgeber erfahren hätte.

Ihr Ehemann und auch ihre Töchter bringen grosses Verständnis auf, damit Anja sich die Zeit und Ruhe für das Studium nehmen kann.


Wenn es dir zu viel wird – sei mutig!

Es erfordert unheimlich viel Mut sich selbst einzugestehen, dass man an seine persönliche Überlastungsgrenze gestossen ist.

Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass es immer pas-sende Lösungen und Wege dafür gibt.

Da ich nicht sicher war, ob es mir zu viel wird, hat mich die Option der Beurlaubung für das Studium an der FernUni Schweiz schlussendlich überzeugt.

Anja arbeitet zurzeit 60 % und hat zwei unglaublich süsse und aktive Töchter.

Obwohl sie viel Selbstdisziplin hat und sich Pläne macht, ist ihr bewusst geworden, dass es jetzt einfach zu viel wird.

Und das sich selbst eingestehen zu können, macht Anja unglaublich dankbar.

Denn die FernUni Schweiz gibt ihr die Möglichkeit sich für ein oder mehrere Semester beurlauben zu lassen.

In dieser Zeit bleibt Anja an der FernUni Schweiz immatrikuliert und kann das Studium nach ihrer Auszeit wieder mit voller Energie und genügend Zeit in Angriff nehmen.


Ich wollte mich noch einmal herausfordern und etwas für mich machen und ich werde das Studium ganz sicher erfolgreich abschliessen.