FernUni Blog

Soll es das schon gewesen sein?

Geschrieben von Cendrine Brand | 22.02.22 06:52

Grosse Frage, die manchmal auch ganz im Kleinen zu beantworten ist.

Patrizia Bösch, Studentin Bachelor Geschichte, hat als ihre Tochter etwas älter war festgestellt, dass da noch mehr sein muss.

Ein Blog-Artikel über Angst, Motivation und die Verwirklichung eines Lebenstraums.

Oft ist es der Alltag, der alles ausbremst: (vermeintliche) Selbstverwirklichung, fehlende Motivation, das, was man als wirklich «sinnvoll» empfindet.

Aber was ist sinnvoll, erleben Eltern automatisch eine andere Art Sinn - und wie und wo kann man sich für verändernde Entscheidungen motivieren, trotz Alltag?

Patrizia lässt uns in ihre Vergangenheit Einblick nehmen und verrät uns wie sie ihre zweite Chance in der Gegenwart, etwas neben dem Muttersein machen zu können, in Angriff genommen hat.


Wie alles begann

Kurz nach der Matura wollte Patrizia Geschichte studieren, da sie sich schon als kleines Mädchen für die Vergangenheit begeistern konnte.

Sie verschlang Bücher über die alten Griechen und Römer und fand es interessant zu verstehen, wie die Gesellschaft entstanden ist.

Und doch entschied sie sich für ein Klavierstudium in Wien.

Die Vorstellung, den ganzen Tag lang ihrer Leidenschaft - dem Klavierspielen - nachzugehen, war zu verlockend. Sie lernte in Wien ihren jetzigen Mann kennen.

Als dieser ein Jobangebot in Zürich bekam, zogen sie nach ihrem Studium zurück in die Schweiz.

Einige Jahre arbeitete sie als Klavierlehrerin an der Kanti St. Gallen und konzertierte mit ihrer Schwester zusammen als Klavierduo.

Dann wurde sie schwanger. Doch das Pendeln mit einem Kleinkind von ihrem Wohnort am Zürichsee aus, entsprach ihr nicht und so entschied sie sich für eine berufliche Auszeit.

Die Angst davor, dass die Zeit nun verstrichen sei, hat mich motiviert noch einmal zu studieren.

 

Als ihre Tochter etwas älter war, quälte Patrizia die Frage: Soll es das schon gewesen sein?

Warst du auch schon mal in der Situation, wo du dich bei der Betrachtung deines Lebens gefragt hast: «Soll es das schon gewesen sein?»

Falls du es nicht kennst: es ist das Gefühl eines zwar sehr vollen Lebens, das einen aber gleichzeitig nicht vollkommen ausfüllt.

An diesem Punkt zu sein ist ein bisschen verzwickt.

Denn erstmal ist es eigentlich etwas Gutes, wenn man dieses Gefühl hat und auch wahrnimmt (fühlt sich nur nicht unbedingt gleich so an).

Man könnte es mit einer Art Warnmechanismus vergleichen.

Zu merken, dass etwas nicht stimmt, ist der erste Schritt, um etwas ändern zu können. Bei Patrizia war es ihr Lebenstraum – noch einmal studieren zu können – der sie in die Veränderung brachte.

 

Ich suchte nach einer neuen Herausforderung, die sich mit meiner Mutterrolle vereinbaren liess.

 


2018 entschied sie sich für ein Fernstudium bei der FernUni Schweiz.

Die Flexibilität des Fernstudiums sprachen für sich - abgesehen von fünf Präsenzsamstagen während des Semesters, kann die Studienzeit relativ frei eingeteilt werden.

Somit hatte sie weiterhin viel Zeit für ihre Tochter und konnte so ihre Mutterrolle mit dem Studium ideal kombinieren.

 

 

Die Faszination für die Historie liess sie nie los

Patrizia wollte schon immer Geschichte studieren und mit dem Bachelor-Studiengang an der FernUni Schweiz erfüllte sie sich ihren Lebenstraum.

Der Bachelor-Studiengang Geschichte ist breit gefächert und vermittelt ein vertieftes Verständnis für die zeitgenössische Gesellschaft (19. und 20. Jahrhundert), die aus wirklich allen Perspektiven aufgezeigt wird.

Doch vor allem reizten Patrizia die Modulinhalte, die intensive Beschäftigung mit jedem für die Gesellschaft relevanten Aspekt.

 

Schrittweise lernt man, im Dickicht der zur Verfügung stehenden Quellen gesellschaftlich bedeutsame Fragen und mögliche Antworten darauf zu finden. Denn Geschichte ist entgegen einer weitverbreiteten Meinung kein alter Zopf, sondern zeigt auf woher wir kommen und wohin wir eventuell gehen. Und auch wenn man sie ignoriert, nur mit Hilfe der alten Wurzeln ergeben sich die neu in die Höhe wachsenden Äste. Es ist doch wahnsinnig spannend, jetzt auch selbst diesen Themenbereich erforschen zu können.

 

 


Struktur verleiht Durchblick

Der Studienalltag von Patrizia orientiert sich an ihrer Tochter, die zwischen 8:00-12:00 Uhr in der Schule weilt.

In diesem Zeitfenster kann sich Patrizia vollkommen auf ihr Studium konzentrieren.

In stressigen Studiumsphasen studiert sie ab und an auch abends. Das Wochenende behält sie sich jedoch immer für ihre Familie frei.

Sobald sie sich auf der Lernplattform (Moodle) eingeloggt hat, wird der Lernstoff und alle Aufgaben sehr gut durchgeplant.

Denn ohne Planung würde sich der doch grosse Arbeitsaufwand nicht bewältigen lassen. Allerdings motiviert sie dieses strukturierte Lernen auch sehr.

 

Ich habe das Gefühl so den Durchblick zu haben, denn ich weiss was im Studium von mir verlangt wird. Ich habe gelernt mir eigene Gedanken zu machen und kann nun über Themen sprechen und habe eine Meinung dazu.

 

 

 

Eine grosse Frage, die hier ganz im Kleinen beantwortet werden kann

Nein! Nichts soll dich davon abhalten deinen persönlichen Lebenstraum zu verwirklichen.

 

Mein grösster Erfolg ist, dass mich NICHTS von diesem Studium abhalten konnte: keine Selbstzweifel, keine Überarbeitung im Lockdown und keine organisatorischen Herausforderungen.